Der Klassenerhalt wurde beim FC Schalke 04 bereits klargemacht, entsprechend konnte man sich im letzten Heimspiel der Saison aufs Feiern konzentrieren. Zwei Abschiede von verdienten Schalkern standen auf dem Programm.
Allen voran bei Zweitliga-Rekordtorjäger Simon Terodde war dieser Anlass ein sehr emotionaler. In seinem letzten Spiel in der Veltins-Arena feierte S04 einen 2:1-Sieg über Hansa Rostock, bereits vor dem Anpfiff wurde der 36-Jährige geehrt. "Ich habe vor dem Spiel den Fokus verloren, da gab es schon weiche Knie", gab Terodde nach Abpfiff am Sky-Mikrofon zu. Der Abschied "mit einem Heimsieg vor der Kurve" mache den Routinier "unglaublich stolz." In der Schlussphase hätte Terodde sogar noch einen Treffer nachlegen können, brachte den Ball aber nicht unter.
Dennoch war es ein gelungenes letztes Heimspiel auf Schalke. "Das muss man genießen, wenn man bei so einem Verein die Karriere beenden darf", freute sich Terodde, der in der 88. Minute den Platz verließ, und ergänzte: "Die 90 Minuten waren schon anstrengend, ich bin froh, dass es vorbei ist."
Dabei hatte die Ehrung bereits vor der Partie den gebürtigen Bocholter aus dem Konzept gebracht, wie er erklärte: "Als man die Tore auf der Leinwand gesehen hat war es nicht einfach, mich zu konzentrieren. Umso froher bin ich, dass wir gewonnen und - auch für die anderen Vereine - alles rausgehauen haben."
Asa ist speziell. Wir wissen alle, er ist ein verrückter Typ, aber keiner kann besser Schalke rüberbringen.
Yusuf Kabadayi über Gerald Asamoah
Und so konnte Terodde seine Karriere entspannt Revue passieren lassen: "Es fing nicht rund an, erst so mit Mitte Zwanzig, aber ich hatte viele schöne Vereine und unfassbare Momente." Sollte es im Fuß noch einmal jucken, steht auch der neue Klub wohl schon fest. "Erster Ansprechpartner wäre natürlich der SV Krechting", versprach der Stürmer mit einem Augenzwinkern seinem Heimatklub in Rhede, bei dem er mit fünf Jahren das Fußballspielen begann.
Wie genau es weitergeht, will sich Simon Terodde noch einmal genau überlegen und erstmal den Sommer mit der Familie genießen. Geht es in der zweiten Karriere bei Schalke weiter? "Ich lasse alles auf mich zukommen. Das alles emotional zu verarbeiten braucht erst einmal ein paar Wochen oder Monate."
Doch nicht nur für Terodde wird das Kapitel Schalke im Sommer geschlossen. Auch S04-Legende Gerald Asamoah wird den Verein verlassen. Der scheidende Teammanager war im Sky-Interview beschrieb den Tag als "sehr emotional. Man verbindet den Namen Asamoah mit Schalke 04. Es ist sehr schmerzhaft."
Dann crashte Yusuf Kabadayi noch das Interview und schwärmte von Asamoah: "Asa ist speziell. Wir wissen alle, er ist ein verrückter Typ, aber keiner kann besser Schalke rüberbringen. Er hat mir viel geholfen, ich bin kein einfacher Kerl, er hat mir immer guten Rat gegeben."
Dann blickte der 45-Jährige selbst auf seine Schalker Zeit zurück. "Ich könnte tausend Sachen aufzählen, bin vier mal Vizemeister geworden, habe den Pokal gewonnen und werde auch den Aufstieg nicht vergessen. Auch die Erinnerungen mit den Fans und mein Abschiedsspiel, das hat mir sehr viel gegeben."